25.1.2000

BUND: Genehmigung der Castor-Transporte vor Atomkonsensrunde ist
Kapitulation der Bundesregierung vor Atomindustrie

Bonn, 25.1.2000: Die Genehmigung von Castor-Transporten wenige Tage vor der nächsten Atomkonsensrunde bezeichnet der Bundesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Dr. Gerhard Timm, als "Zeichen
der Kapitulation der Bundesregierung vor der Atomindustrie". "Mit der Wiederaufnahme der Castor-Transporte wird das Karussell der Atommüllverschiebung wieder in Gang gesetzt. Alle wissen, dass Castor-Transporte die Lösung des Atommüllproblems nur hinauszögern. Hinzu kommt das Gefährdungspotenzial in Großstädten und dicht besiedelten Regionen
durch den Bahn- und Straßentransport des radioaktiven Mülls. Die Bundesregierung wäre besser beraten, die nächste Atomkonsensrunde für die einzig denkbare Lösung des Atommüllproblems zu nutzen und das sofortige Abschalten der Atomkraftwerke durchzusetzen", sagte Timm in Bonn.

Im Gegensatz zu den Aussagen der Betreiber der Atomkraftwerke hält der BUND die Transportbehälter für den hochradioaktiven Müll weiterhin für nicht sicher. Es sind auch in Zukunft Kontaminationen und erhöhte Strahlenwerte
außerhalb der Castoren zu erwarten. Zudem haben mehrere Studien die unzureichenden Tests der Transportbehälter bei schweren Bahn- oder Straßenunfällen nachgewiesen.

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BUND-Bundesgeschäftsführer Dr. Gerhard Timm
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