Ein (zugegebenermaßen sehr) subjektiver Bericht von der BDK:

Durchmarsch der "Maultaschen-Connection" oder
das Ende der Ehrlichkeit bei Grünens

Nun ist sie also durch, die Parteistrukturreform - und die Realos sind selbst vor Überraschung ganz platt, wie widerstandslos es ging. Dabei hatten sie ihre Hausaufgaben doch hervorragend gemacht: Infos spärlich streuen, möglichst in einer Zeit, in der die geballte Aufmerksamkeit anderen Themen galt (Bundestagswahlkampf), dann als Überraschungscoup mit 2-Tagesfrist bis Antragsschluß die Karten auf den Tisch legen und schließlich bei der BDK selbst als Krönung ein unnötig straffer Zeitplan, der die Delegierten völlig überfahrt und keinerlei Zeit zur ausführlichen Diskussion läßt. Es war nicht einmal die Gelegenheit, die bisherigen, zu ändernden Satzungsstellen (bei denen man/frau sich ursprünglich ja wohl auch was gedacht hatte) zu begründen und zu verteidigen, Rede - Gegenrede - Abstimmen!

Gleichzeitig zieht ein Stil auf höchster Ebene ein, der mit "dummen Zufällen" nicht mehr erklärbar ist. Anträge verschwinden zeitweise oder bekommen sinnentstellende Überschriften verpaßt, Wahllisten werden unvollständig erstellt und im Wahlverfahren geändert (ursprünglich: ja - nein - Enthaltung, dann auf einmal ohne Begründung: nur ankreuzen. Bösartige Zungen könnten vermuten, zwecks besserer Manipulation??)

weitere Beispiele:

· Die Gegenrede von Heide Rühle zu unserem Antrag: Parteimandate ab LaVo´s in der Wertung bei der Trennung bzgl. Parteirat einbeziehen", als sie sehr polemisch über unseren Antrag mit dem Hauptargument: "Würden die Orts- und Kreisvorstände oder Mandatsträger im Stadt- oder Kreisräten einbezogen, wäre kein Arbeiten mehr möglich". Dabei war eben aus diesem Grund in unserem Antrag die Kreisebene ausdrücklich ausgeschlossen (nur Europa-, Bundes- und Landesebene!). So realitätsfern sind wir auch nicht!

· das mehrfache Brechen von Zusagen bezgl. der Behandlung unseres Bosnien-Antrages.

· Die "plötzliche" Entdeckung der Überrepräsentation Baden-Würtembergs im Parteirat, nachdem schon 6 "Maultaschen" drinsaßen, es aber im 3. Wahlgang offenbar darum ging, Uwe-J. Ness zu verhindern und MandatsträgerInnen wie Claudia Roth oder Angelika Beer zu puschen!

Aber es gibt auch positive Ansätze, die den Mut machen, nicht aufzugeben. So wurde unser Bosnien-Antrag nicht auf den St.-Nimmerleinstag verschoben (wie offenbar gewünscht), sondern die Mehrheit stimmte unserem GO-Antrag zu, diesen als separaten TO mit Debatte auf der übernächsten BDK zu behandeln. Das heißt im Vorfeld sollten wir (und andere! - BAG Frieden etc.) uns dazu Gedanken machen und evtl. weitere Anträge zur Thematik erarbeiten, auch in Hinblick auf das Grundatzprogramm.

Und unser Antrag auf Beschränkung der MandatsträgerInnen (auf 8 nach der Erweiterung auf insgesamt 25 Mitglieder) im Parteirat haute locker den unsäglichen Koenig-Antrag (komplette Aufhebung) raus und scheiterte so knapp am BuVo-Antrag, daß eine Auszählung erforderlich war! Schließlich nimmt die Zustimmung von bislang unbekannten Delegierten zu unseren Vorschlägen (und damit der Kontakt und Aufbau von BasisGrün) stetig zu!

Ein "Lecken der Wunden" bringt uns nicht weiter. Wir müssen uns noch besser koordinieren und noch weiter vorausschauend denken. Das bedeutet ab heute "Einstieg in die Debatte zum Grundsatzprogramm", Vorbereitung des Europawahlprogrammes und eine mittelfristig wirksam werdende Strategie zur besseren Koordinierung bei Personen- wie Sachabstimmungen.

Dabei baue ich auf Eure Hilfe und Unterstützung
mit basisgrünen Grüßen

Karl-W. Koch
KWKoch@t-online.de