Grüne Hagen und EN-Süd: Aus Protest vorerst keine Direktkandidatur
Die Kreisverbände Ennepe-Ruhr und Hagen stehen der Politik der
grünen
Bundestagsfraktion und des Bundesvorstandes seit geraumer Zeit kritisch
gegenüber. Nach ihrer Auffassung weichen die Mehrheits - Entscheidungen
dieser Parteiebenen in wichtigen Fragen erheblich vom Grünen
Grundsatzprogramm, dem Bundestagswahlprogramm und der
Koalitionsvereinbarung ab. "Aktuell mussten wir dies bei der
Bundesdelegiertenkonferenz in Rostock erleben, wo der Antrag des
Bundesvorstandes für eine Entsendung deutscher Soldaten gegen
die Stimmen
unserer Delegierten angenommen wurde", konkretisiert Barbara
Richter,
Kreisverbandssprecherin und Delegierte aus Hagen.
Aufgrund dieser Situation war die gemeinsame Mitgliederversammlung
zur
Aufstellung des Wahlkreisbewerbers für den Wahlkreis 139 - Hagen
/
Ennepe-Ruhr I - am 27.11. nicht bereit, eineN DirektkandidatIn für
den
Bundestag zu wählen. Die Versammlung hat beschlossen zu prüfen,
ob ihre
abweichenden Positionen innerhalb der Gesamtpartei hinreichend
berücksichtigt werden um eineN DirektkandidatIn aufzustellen.
"Die
Entscheidung wird im Zusammenhang mit den nächsten Parteitagen
im Frühjahr
2002 gefällt werden", erläutert Werner Kollhoff von
den EN-Grünen. "Bis
dahin werden wir sehen, ob Claudia Roths Versprechen von Rostock,
es müsse
genügend Raum für kritische Kräfte bei den Grünen
geben umgesetzt wird,
oder ob wir nur gebraucht werden, um einen letzten Eindruck von kritischer
Diskussionskultur vorzutäuschen."