Nach dem Ende des kalten Krieges sind Kriege keineswegs verschwunden, sondern wieder führbar geworden. Bereits 1991 - in dem Jahr, in dem sich der Warschauer Pakt auflöste - hat die NATO ein strategisches Konzept verabschiedet, das sie fit für die neue Epoche machte: Die Neue NATO war geboren. Sie ist auf konkrete Kriegführung negelegt: Militärinventionen in aller Welt sind möglich, sofern die NATO-Staaten ihre Sicherheitsinteressen bedroht sehen. Über diverse Kooperationsprogramme sind fast alle europäischen Staaten, darunter Rußland, militärisch angekoppelt.

Uli Cremer, bis vor kurzem Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden bei Bündnis 90/Die Grünen, analysiert die Hintergründe für den Siegeszug der Neuen NATO und zeigt inhaltliche Perspektiven für eine politisch erneuerte Friedensbewegung auf. Es geht um eine nicht-militärische Stärkung der UNO, insbesondere um die Einrichtung eines Sanktionshilfefonds zur Durchsetzung von Embargos. Deutschland soll als internationaler Zivildienstleistender eine Vorreiterrolle für die Zivilisierung internationaler Politik übernehmen.

Hauptziele sind die Beförderung internationaler Abrüstungsschritte surch einseitige Vorleistungen und der Aufbau eines handlungsfähigen Zivilen Friedensdienstes. Dazu müssen die Krisenreaktionskräfte der Bundeswehr aufgelöst, die Wehrpflicht abgeschafft, Rüstungsproduktion und -export eingestellt und der Atomwaffenverzicht im Grundgesetz verankert werden.

156 Seiten; DM 22,80
ISBN 3-87975-712-7

 

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